Rockerbox

Schwerpunktlage

Grundsätzlich habe ich einen vereinfachten Weg beschritten den Schwerpunkt zu ermitteln. Die rechnerische Bestimmung habe ich durch Messungen mit einem Besenstiel untermauert. Zur Berechnung habe ich eine einfache Exceltabelle zur Summation der Momente verwendet. Auf die Ermittlung einer ggf. vorhandenen lateralen (parallel zur optischen Achse) Verschiebung des Schwerpunktes habe ich verzichtet. Bei der experimentellen Ermittlung von Fokuspunkt und Schwerpunkt habe ich ein Protokoll angefertigt.

Wichtig ist das der Tubus sich später nicht bewegt, wenn das schwerste Okular aus den OAZ herausgenommen wird. Das bedeutet, dass die Konstruktion eine Massenveränderung von ca. 750 g am OAZ ohne Ausweichbewegung verkraften muss. Auch diese Berechnung ist in der Tabelle enthalten. Sie ergibt das es mit 714 g funktionieren sollte. Also habe ich den Schwerpunkt für ein 500 g Okular passend ausgelegt und müsste dann trotzdem ±357 g verkraften.

Bau der Rockerbox

Die konventionelle Rockerbox muss die Kräfte aus den Teflonpads der Höhenradlagerung in das Groundboard leiten. Daraus ergibt sich wo Steifigkeit erforderlich ist. Dazu habe ich die Seitenteile massiv aus 21 mm Multiplex angefertigt. Das Bodenbrett wollte ich so nicht herstellen, weil es so einerseits zu schwer  wird und andererseits ein großes Stück Verschnitt mit 21 mm Stärke produziert werden würde. Daher habe ich das Bodenbrett wie Stathis Kafalis als Sandwich ausgeführt. Dazu habe ich 4 mm Buchensperrholz, 18 mm Birkenmultiplex und 6,5 mm Birkenmultiplex verwendet. Die innere Lage habe ich nach diesem Plan gefräst. Die 6,5 mm Platte stellt später den Kontakt zum Groundboard her.

Nachdem Verleimen habe ich die Hohlräume zusätzlich mit Bauschaum aufgefüllt. Insgesamt ist damit jetzt leichtes und steifes Bodenbrett entstanden.

 

Die Rockerbox mit Groundboard

Rockerbox mit Groundboard.
Groundboard

Die Rockerbox gleitet auf den Telfonpads des Groundboards. Dieses ist ganz minimalistisch ausgeführt. Das ist machbar, wenn die Teflonpads direkt über den Füßen mit Bodenkontakt positioniert sind. Die kugelgelagerten POM-Rollen sind justierbar, sie dürfen aber ruhig Spiel haben, da sie nur verhindern, dass das Teleskop vom Groundboard rutscht.

Gewichtsreduktion der Rockerbox

Im Verlauf  der ersten Einsätze stellte sich heraus, dass der transportbereit zusammengelegte Dobson doch schon ganz schön schwer für eine einzelne Person ist. Daher habe ich abgespeckt. Das mühsam ausgetüftelte Gleichgewicht des Tubus wollte ich nicht mehr verändern, also habe ich an den Höhenrädern keine Veränderungen vorgenommen, obwohl diese mit je 900 g durchaus Einsparpotential bieten. So habe ich meine Bemühungen auf die Rockerbox konzentriert und in den Seitenteilen Gewichtssparbohrungen angebracht. Dazu muss man nur berücksichtigen, dass die Gewichtseinsparung proportional zum Quadrat des Bohrungsdurchmessers ist, es also darauf ankommt die Bohrungen so groß wie möglich zu machen. Natürlich muss man darauf achten, das die Funktion der Teile nicht beeinträchtigt wird.

Gewichtsoptimierte Rockebox.

Bei der hinteren Querverstrebung habe ich mich entschieden geeignete Ausschnitte vorzunehmen. Dabei habe ich dort Streben stehen lassen, wo ich vermute, dass es für die geforderte Steifigkeit erforderlich ist. Mit diesen Maßnahmen habe ich insgesamt etwa 1 kg an der Rockerbox gespart, ohne Einschränkungen in der Steifigkeit hinnehmen zu müssen. Die Seitenteile sind je um ca. 370 g leichter geworden und die hintere Querverstrebung um 280 g.

Damit reduziert sich das Gewicht der Einheit aus Rockerbox und Groundbord von 6,8 kg auf 5,8kg – immerhin 15% leichter.

 Höhenräder

Die Höhenräder meines Dobsons haben letzlich einen Durchmesser von 640 mm bekommen. Damit konnte ich den Schwerpunkt wunschgemäß lagern und die Sicheln passen auch noch in die Rockerbox.

Design der Höhenräder mit einer Lage des Drehpunktes 200mm über der Oberkante Spiegelbox. Ausführlichere Zeichnung.

Das gesamte Design ist insgesamt etwas angespannt, aber so wie es die Zeichnung zeigt konnte ich es letztlich realisieren und damit meine Erwartungen erfüllen.

Die fast fertigen Sicheln des 16ers.
Hinterer Abschluss des Höhenrades.

Die Höhenräder sind eigentlich gar keine Räder, sie überdecken ja gerade einmal 170° ab, trotzdem nennt man sie auch bei modernen Dobsons noch gerne so. Für besagte Höhenräder habe ich noch zwei hintere Abschlüsse gefertigt. Sie erfüllen zwei Aufgaben: Einerseits schützen sie den aufgeleimten Ebonystar vor dem Abplatzen am Ende und andererseits stellen sie einen Endanschlag des Teleskops bei etwa 90° Elevation dar. Ich mag Dinge die zwei Funktionen mit einem Teil abdecken… Übrigens sind die vier Sterngriffschrauben die einzigen Teile es Dobsons die verlierbar sind. Mir fiel keine Lösung ein sie mit vertretbarem Aufwand unverlierbar zu machen. – Aber die Unterlegscheiben daran sind wieder unverlierbar ;-).