Optische Elemente

Optische Elemente stellen die Grundlage jedes Teleskops dar. Hier gibt es ein Zusammenstellung der verbauten optischen Elemente und deren Eigenschaften.

Der Newton Hauptspiegel

Parabolspiegel

Test meines Spiegelsets am künstlichen Stern.

Bzgl. des Parabolspiegels meines Newton habe ich lange überlegt. Es sind ja auch native f/3 Systeme am Markt verfügbar, welche eine kürzeren Tubus ermöglichen würden. Letztlich habe ich mich dann aber für ein Spiegelset von Teleskop-Austria entschieden, welches meiner Aufassung nach ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Es handelt sich um Pyrex Spiegel von Skywatcher. Zusätzlich bieten die Wiener für einen vertretbaren Aufpreis an ein Spiegelset am Stern zu prüfen. Mir persönlich sagt ein Sterntest mehr, als so manches Prüfprotokoll mit unklaren Randbedingungen.

Einbaufertig: Der Hauptspiegel in seiner Fassung und abgeblendet mit einer Hauptspiegelblende.

Die Lieferung hat problemlos geklappt. Das Spiegelset war so gut verpackt, dass man die Spiegel von Österreich wahrscheinlich bis nach Norddeutschland hätte werfen können.

Leider ist das Spiegelset für die Lacerta Foto-Newtons ausgelegt und damit ist der Fangspiegel für meinen Anwendungsfall etwas zu klein. Deswegen musste ich noch einen passenden Fangspiegel finden.

Hauptspiegelblende

Dem Hauptspiegel habe ich noch eine Hauptspiegelblende gegönnt, um etwaige Beugungseffekte von den Halteklammern zu vermeiden.
Diesen Effekt sieht man häufig auf Newton Aufnahmen. Damit fällt er auch unter die Überschrift optische Elemente. Diese Blende kostet zwar ca. 1 mm Öffnung, dafür sind aber die Haltklammern aus dem Strahlengang. Außerdem haben die preiswerten Spiegel gerne mal eine leicht abgesunkene Kante, deren Auswirkungen so auch vermindert werden.

HD49878 16sec Luminanz ohne Blende, 11.05.2020
Alpha Corona Borealis 4s Luminanz mit Blende, 28.5.2020.

Die Aufnahmen zeigen einen Vergleich mit und ohne Blende, wobei der Vollständigkeit halber erwähnt werden muss, das am 11.05. die Kollimation noch nicht optimal war und der Hauptspiegel noch mit einer provisorischen Halterung im Tubus geklemmt wurde.  Die Kollimation des Newton am 28.05. würde ich hingegen als nahezu perfekt bezeichnen.

Fangspiegel

Blasenfolie aus Amerika.

Der Fangspiegel bereitete mir am meisten Schwierigkeiten. Es war schwierig einen passenden Fangspiegel für den Newton zu bekommen. Die meisten Angebote kommen ohne einen Qualitätsnachweis. Zunächst entschied ich mich für einen Orion UK Fangspiegel. Der dann gelieferte hinterließ bei mir aber Zweifel an dem tatsächlich verwendeten Trägermaterial. Die Dicke wich mit 12 mm deutlich von den 15.5 mm ab, die er laut Webshop hätte haben sollen. Außerdem waren Dichte und Tönung des Trägermaterials nicht so, wie ich es bei Pyrex erwartet hätte. Trotz tatkräftiger Unterstützung von W. Ransburg konnte OOUK meine Bedenken nicht ausräumen. Darauf hin hat Hr. Ransburg den Fangspiegel zurückgenommen. Leider hatte er keine Alternative mit Qualitätsnachweis lieferbar, so dass ich mir einen Spiegel direkt in den USA beschaffen musste.

kleine Achse / mmd /mmd*sqrt(2)Offset
OOUK9012 (15.5)17 (21.9)8.0
Skywatcher8213.519.17.2
Antares8924.033.97.9
Das mit meinem Fangspiegel mitgelieferte Messprotokoll.

Die Tabelle zeigt eine Übersicht über die wichtigsten geometrischen Parameter der relevanten Fangspiegel. Für den OOUK-Spiegel der Wert des gelieferten Exemplares und in Klammern der Katalogwert angegeben. Da die Werte einen signifikanten Einfluss auf die Auslegung des Systems haben, ist es wichtig, dass die finale Auslegung erst dann erfolgt, wenn alle Werte feststehen. Beispielsweise ist durch die effektive Dicke (d*sqrt(2)) der Abstand der Bohrungen für die Fangspiegel-Spinne zu den Bohrungen für die Hauptspiegelfassung festelegt. Hier beträgt der Unterschiede zwischen dem dicksten und dünnsten Spiegel 16.9 mm. Diese Distanz muss durch die Abstände von Fang- und Hauptspiegel kompensiert werden. Tut man das nicht, würde sich die Fokuslage des Systems entsprechend verschieben!

Sogar die Reflektivität der Verspiegelung wurde gemessen.

Im Nachhinein war die Bestellung des Fangspiegels bei Antares Optics eine der unkomliziertesten Aktionen überhaupt. Vom Beginn des Email-Schriffwechsel bis zum Eingang des „Briefes“ mit dem Blasenfolienwickel aus Ontario hat es kaum 14 Tage gedauert. Es handelt sich übrigens um die Stadt im Staat New York – auf der amerikanischen Seite des Lake Ontario. Ich hatte 3.5″ und 1/14 wave PV bestellt und einen Spiegel mit Seriennummer und den beigefügten Messprotokollen erhalten. So soll es sein.

Komakorrektor

Der Komakorrektor der Basiversion ist der 0.73x Komakorrektor. Für die Option könnte der 2.5″ Korrektor TSWynne68 zum Einsatz kommen. Erst Versuche werde ich aber wohl mit einem vorhandenem ES HRCC durchführen.