M51 mit unterschiedlichen Teleskopen

M51 als Testmotiv

M51 ist sicher eines meiner meistfotografiertesten Motive. Es bietet sich ja auch an. Diese „Doppelgalaxie“ hat einige Vorteile: Sie befindet sich in einer hohen Deklination, ist also einen großen Teil des Jahres sichtbar – die beste Zeit ist und bleibt natürlich das Frühjahr. Außerdem ist sie hell und hat eine große Winkelausdehnung. Dazu verfügt sie auch noch über gut sichtbare HII-Regionen. Also ideal zum Testen von Equipment fast jeder Art.

M51 Weitfeld

Das M51 auch mit kurzen Brennweiten durchaus ein lohnendens Motiv sein kann, zeigt die nächste Aufnahme. Sie wurde mit einem klassischen „Weitfeld-Setup“ aufgenommen. Meinen heutigen Ansprüchen genügt sie zwar nicht mehr, aber sie vermittelt zumindest einen Eindruck des Galaxienpaares auf einem APS-C Chip mit 200mm Brennweite.

Unbeschnittene Weitfeldaufnahme aus 2014 von M51 mit Umgebung. EOS 350Da EF-L 200mm f/2.8 abgeblendet auf f/4.0 .

Dabei handelt es sich um einen auf „Selbstbau Photoguider“ auf Basis des Unterbaus einer GP-2.   Aufgenommen in den Wümmewiesen in der Nacht auf den 20.04.14. 17 x 4min (1 h 8 min), interner Dunkelbildabzug, Flats. So richtig sauber war die Nachführung leider nicht – war ja auch nur ein Test. Mein Star Adventurer Mod kann das inwischen deutlich besser. Außerdem finde ich die Bildbearbeitung „zu hart“.

M51 im kleinen Teleskop

Historie der Testaufnahmen

Meine erste Aufnahme von M51 überhaupt habe ich keine 4 Monate nach meinem persönlichen „first light“ angefertigt. Das war im März 2012.

März 2012. 40 x 4min mit eimer EOS 350Da und UHC-Filter am TLAPO 90/600 auf einer GP-2 (incl. Flats und Darks).

Das so ein Test nicht immer gleich ein Superfoto werden muss, liegt in der Natur eines Tests… Bei dem seltsamen Ring um den helleren Stern links oberhalb von M51 handelt es übrigens um einen Reflex, der durch den Filter verusacht wurde.

Erste LRGB Aufnahme vom April 2013 mit Atik 383 am TLAPO 90/600. LRGB je 16 x 4 min.

Wenn man diese Aufnahme mit der Luminanz aufpeppt, die ein erfahrener Astrofotograf mit einen FSQ-106 aufgenommen hat, kommt schon etwas Besseres heraus. Das Thema mit den Farben zeichnet sich bereits jetzt als eines ab, welches wohl doch noch einiges an Entwicklung erfordert.

Der RGB-Anteil des Fotos vom April 2013, ergänzt mit einer Luminanz, die ein erfahrener Sternfreund mit einem Takahashi FSQ-106 aufgenommen hat.

Bis 2016 konnte ich meine Bildverarbeitung etwas verbessern, aber aus Sicht 2019 bin ich auch mit diesem Ergebnis noch nicht wirklich zufrieden.

M51 mit dem TLAPO 90/600 auf einer Avalon Linear in der Nacht des 5. Mai 2016. LRGB mit je 23/11/11/10 x 4 min, Summe 3.5h.
M51 im April 2019 mit einem Skywatcher 200/1000 Newton off-axis nachgeführt auf der Avalon Linear. 80 min L und 5h RGB mit Atik 383L.

Im Frühjahr 2019 habe ich angefangen mit meinem 8″ Newton zu experimentieren, obwohl dieser ja nur zum visuellen Gebrauch vorgesehen war. Das war gewissermaßen als Voruntersuchung gedacht und sollte klären ob die Anschaffung eines „Fotonewtons“ für mich Sinn hat. Dabei musste ich auch ein Off-Axis guiding  zum Laufen bringen, was aber ohne nennenswerte Probleme geklappt hat. Das Resultat ist das gezeigt Bild, welches aber bei Mond aufgenommen wurde.

Das sah meiner Auffasung nach soweit ganz gut aus, schien aber die vorherige Aufnahme nicht wirklich zu übertreffen. Nun sind solche Vergleich auch wirklich problematisch, spielen die Aufnahmebedingungen doch immer eine sehr große Rolle. Also habe ich wieder mal eine Testaufnahme mit dem „modernsten Equipment“, was mir zur Verfügung stand, angefertigt.

M51 im Mai 2019 mit einem Skywatcher Esprit 100ED auf der Avalon Linear. 3h L, 6h RGB und 2h Ha mit Atik 490Ex.

Vergleichende Betrachtung

Das Vergleichen von Astrofotos ist immer ein wenig schwierig. Selbst wenn unterschiedliche Abbildungsmaßstäbe berücksichtigt werden, bleiben noch unterschiedliche Belichtungszeiten mit ihrem Einfluss auf das Ergebnis.

Vergleich der drei unterschiedlichen Aufnahmesysteme hinsichtlich erzielter Detaildarstellung.

Kann man die Belichtungszeiten auch auf Äquivalentbelichtungszeiten zurückrechnenen, so bleiben doch immer die Einflüsse der Aufnahmebedingungen und die Art der Bildverarbeitung.  Diese beiden Letztgenannten können weit mehr bewirken als die anderen beiden Faktoren. Aus diesem Grund beschränke ich mich darauf, die Aufnahmen in einem einheitlichem Abbildungsmaßstab von 1.38 arc sec / Pixel darzustellen.

Ergebnis

Was ist nun das Resultat meiner Bemühungen – Nun ja:

    • Der ED 100 mit den 3.69 µm Pixeln der Atik ist wohl schon eine gute Kombination.
    • Ein Newton bringt mir vermutlich nur einen Fortschritt, wenn der native Maßstab bei 1.38 arc sec / Pixel  oder etwas darunter liegt.
    • Wenn die Atik 383 Verwendung finden soll, dann muss es ein 10″ f/4 sein.
    • Mit der Atik 490 könnte auch ein 8″ f/4 reichen.