Inbetriebnahme QHY268 und TSKorr2

Vortest am 13.05.23

M13 Test vom 13.04.2023

Die M13 Testaufnahme mit der Atik383 vom 13.05.2023 wurde mit einem Chipabstand von 66,94 mm angefertigt und zeigte ein gutes Resultat. Der TSKorrr2 in Verbindung mit dem 10“ Newton ist geeignet zum Ausleuchten eines KAF-8300 bei guter Abbildungsleistung. Inwieweit es über die Abmessungen eines KAF-8300 hinaus bei einem IMX571 funktionieren wird ist Spekulation. Da ich erwarte, dass nur mit Einschränkungen an den äußersten Bildfeldrändern zu rechnen ist, ist der Einsatz eines IMX571 denkbar.

Test am 03.11.23

Aufbau

Pos. Element Weg / mm Teleskopseitiger Anschluss
1 QHY268M PH 12,50
2 QHY CFW3-M-US 17,00
3 Distanzstück 10,00
4 QHY OAG-M 10,00
5 M48 Output 5,00 M48i x 0,75
6 1/3 Dicke Filter -0,66
7 Kameraadapter 12,50 M48i x 0,75
8 Passscheiben 2 x 0,2mm 0,40
 9 Passscheibe 0,1 mm 0,10
Summe 66,84
TS2Korr 66,85 M68a x 1

Tabelle 1: Aufbau des Lighttrains beim Test am 03.11.23.

Zusätzliche Daten

  • Der IMX571 hat die Abmessung 23,5 mm x 15,7mm (diagonal 28,2 mm) ist also etwas kleiner als das, was allgemein unter APS-C verstanden wird (25,1 mm x 16,7 mm; diagonal 30 mm).
  • Der ICX814 hat die Abmessung 12,5 mm x 10,0 mm (diagonal 16 mm).
  • Der KAF-8300 hat die Abmessung 17,6 mm x 13,52 mm (diagonal 22,2 mm).

 

Beobachtungen

Optischer Weg

Eine Messung der Dicke der Positionen 7,8 und 9 ergab eine gesamte Länge von nur 12,8 mm gegenüber den 13,0 mm lt. obiger Tabelle. Dazu kommt, dass die Abstände bei dem Test mit der Atik 383 am 13.05.23 und bei den früheren Einsätzen der Atik 490 bei ca. 67 mm lagen.

Prismenposition

Gestreckte Darstellung von “flats_-10C_5sec_L_1x1_#4_003_c“ vom 3.11.2023.

Die Ausleuchtung ist wie erwartet grenzwertig, aber verwendbar. In den äußersten Ecken ergibt sich eine Ausleuchtung von 50%. Das ist aber sowieso außerhalb des definierten Bereiches des TSKorrr2. Eine Abschattung durch das OAG-Prisma war nicht erkennbar. Die Abbildung zeigt ein einzelnes Flat. Der Kreis markiert einen Durchmesser von 22 mm (5852 Pixel). Zitat aus der TS-Seite: „Nutzbares Bildfeld bis 30 mm (APS-C-Format) mit Flat/ voll korrigiert und ausgeleuchtet bis 22 mm“.

Abbildungsqualität

Ergebnis des PI Aberration Inspector von „ngc7635_10C_120sec_L_1x1_4_003_c“ vom 3.11.2023.

In zwei Bildecken sind deutliche Abbildungsfehler erkennbar. Das Verhalten ist auf allen Frames erkennbar. Die Abbildung zeigt das beispielhaft für ein Luminanz-Frame. Oben links und unten rechts ist nur wenig Verzeichnung erkennbar. Oben rechts sieht man eine radiale Verformung und unten links eine kreisförmige Verformung. Das könnte durch eine Verkippung entlang der Achse oben-links nach unten-rechts erklärbar sein. Diese Vermutung wird durch die Analysen mit ASTAP bestätigt.

 

 

 

Analyse von „ngc7635_10C_120sec_L_1x1_4_003_ c“ vom 3.11.2024.

Adapter

Der Kameraadapter (Pos.7) zeigte bei einer erneuten Vermessung auf der Drehmaschine einen Rundlauffehler von 0,15 bis 0,20 mm. Dieser Fehler dürfte die beobachten Effekte Verkippung) erklären.

Maßnahmen

Prismenposition

Das Prisma des OAG wurde um etwa 2,5 mm nach innen versetzt. Der Grund dafür ist, dass die Guidesterne noch stark verzogen waren. Es würde wohl gerade so mit dem aktuellen Abstand funktionieren, ich erwarte aber so eine bessere Guidingverhalten durch „rundere“ Sterne.

Adapter

Der Kameraadapter wurde nachgearbeitet. Er hat jetzt keinen nennenswerten Rundlauffehler mehr. Die effektive Dicke beträgt jetzt nur noch 12,2 mm. Damit ergibt sich ein neuer Aufbau:

Pos. Element Weg / mm Teleskopseitiger Anschluss
1 QHY268M PH 12,50
2 QHY CFW3-M-US 17,00
3 Distanzstück 10,00
4 QHY OAG-M 10,00
5 M48 Output 5,00 M48i x 0,75
6 1/3 Dicke Filter -0,66
7 Passscheiben 4 x 0,2mm 0,80
8 Kameraadapter 12,20 M48i x 0,75
Summe 66,84
TS2Korr 66,85 M68a x 1

Tabelle 2: Vorgesehener Aufbau des Lighttrains.

Überarbeiteterr Korrektor, die bearbeiteten Flächen sind am fehlendem Eloxal zu erkennen. Nach einem erfolgreichen Test erhält der Adaper eine neue Eloxal-Oberfläche.

Testbild

Bubblenebel und Umgebung. Erstes Testbild mit QHY268 am 10″ Newton bei f/2.8 am 3.11.2023.

Das Testbild zeigt den Bubblenebel mit seiner Umgebung. Aufgenommen am Abend des 03.11.2023 zwischen 20:22 und 23:20. LRGB mit 10“ Newton und TSKorrr2 bei 720mm Brennweite. 30/10/10/10 x 2 min, gesamte Belichtungszeit 2h. Readout Mode #4 (Photographic Mode-2CMS), Gain: 26, Offset: 20, Chiptemperatur -10°C, Mond: k=0.7, Aufgang 20:36.

Abgesehen von den durch die Verkippung verursachten Unzulänglichkeiten bereits ein gutes Ergebnis. Kamera arbeitet ordnungsgemäß.

Test am 12.11.2023

Der Aufbau erfolgte mit einem Aufbau gemäß Tabelle 2.

Beobachtungen

Prismenposition

Position des Prismas im OAG beim Einsatz mit TS2Korrr. Der Abstand der unteren Prismenkante von inneren Rand des M54 Gewinde beträgt 12mm.

Trotz des nach innen gerücktem Prisma ist keine Abschattung sichtbar. Die Abbildung der Sterne auf dem Chip der GuideCam ist gut genug für PHD-Guiding. Damit ist die Prismenlage abschließend festgelegt. Keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

 

 

Gestreckte Darstellung des Masterflats. Der Kreis entspricht einen Durchmesser von 22mm.

 

 

 

Ausleuchtung

Die Ausleuchtung ist unverändert. Siehe . Keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

Abbildungsqualität

Ergebnis der ASTAP Tilt-Analyse von “ h+chi_-20C_120sec_L_1x1_#4_001_c“ vom 12.11.2023.

Die Abbildungsqualität in den Ecken ist zwar deutlich besser als beim letzten Test, aber immer noch zu schlecht, um das ganze Bildfeld zu nutzen.  ASTAP zeigt bei allen Frames eine mehr oder weniger starke Verkippung an.

 

 

 

Ergebnis des PI Aberration Inspector von „h_chi_20C_120sec_L_1x1_4_002_c“ vom 12.11.2023

Adapter

Eine erneute Überprüfung des Adapters ergab einen weiteren Fehler. Auch wenn der Rundlauffehler tatsächlich ausreichend minimiert zu sein scheint, sitzt das Gewinde für den Korrektor offensichtlich nicht präzise genug in der Achse der übrigen Gewinde.  Sichtbar wird das, wenn der Adapter in der Drehmaschine gespannt wird und bei eingeschraubtem Korrektor rotiert. Hier war ein erheblicher Rundlauffehler mit einem Radialschlag von etwa 0,15 mm erkennbar. Als Maßnahme wurde ein Adapter mit dem Nennmaß 12,8 mm neu angefertigt. Der entsprechende Aufbau ist in Tabelle 3 zusammengefasst.

Testbild

h + chi Per. Testbild mit QHY268M am 10“ Newton bei f/2,8 am 12.11.23.

Das Testbild zeig h+chi im Perseus. Aufgenommen am Abend des 12.11.2023 zwischen 23:25 und 00:25. LRGB mit 10“ Newton und TSKorrr2 bei 720mm Brennweite. 18/6/6/6 x 2 min, gesamte Belichtungszeit 72 min. Readout Mode #4 (Photographic Mode-2CMS), Gain: 26, Offset: 20, Chiptemperatur -20°C.

 

 

Pos. Element Weg / mm Teleskopseitiger Anschluss
1 QHY268M PH 12,50
2 QHY CFW3-M-US 17,00
3 Distanzstück 10,00
4 QHY OAG-M 10,00
5 M48 Output 5,00 M48i x 0,75
6 1/3 Dicke Filter -0,66
7 Passscheibe 0,2mm 0,20
8 Kameraadapter V3 Stand 18.11.23 12,80 M48i x 0,75
Summe 66,84
TS2Korr 66,85 M68a x 1

Tabelle 3: Backfokusberechnung des Lighttrains für den Adapter V3.

 

Test am 25.11.23

Aufbau gemäß Tabelle 3. Es wurden bei fast Vollmond drei Konfigurationen der Position 7 getestet:

  1. ohne Passscheibe (0,0 mm)
  2. mit einer Passscheibe (0,2 mm)
  3. mit zwei Passscheiben (0,4 mm)

Beobachtungen

  • Leichte Verschlechterung gegenüber dem 12.11.23. ASTAP deutet auf Verkippung hin.
  • Bei allen Abständen ist die linke untere Ecke am problematischsten.
  • Eine genauere Betrachtung der Exzentrizitäten und Halbwertsbreiten lässt Interpretation zu. Diese ist im folgenden Abschnitt als These formuliert. Eine Zusammenstellung der Auswertung ist in Abbildung 12
  • Eine Überprüfung der Justage im Nachhinein hat einen erkennbaren Justierfehler gezeigt.

Thesen

  1. Der Beste Chipabstand wird durch eine 0,2 mm Passscheibe erreicht. Damit ist die in Tabelle 3 gegebene Konfiguration derzeit die Wahl.
  2. Der hier beobachtete Effekt kann durch den Justagefehler verursacht werden. Die Bilder zeigen, dass der „sweet spot“ immer zu weit oben rechts liegt.
  3. Wenn man die Chiplage in der Kamera aufgrund der durchgeführten Messung als gut akzeptiert, könnte mein Adapter immer noch einen Fehler verursachen. Eine Vermessung der Chiplage der komplett mit montiertem Adapter könnte hier weitere Klarheit schaffen.
Übersicht der Exzentrizitätsmessungen des 25.11.23.