Adaption und Test Atik 383 mit 0.73x Korrektor

Da ich gerne sehen wollte, wie der TS2Korr sich in meinem Newton verhält, wenn er größere Sensoren als den winzigen ICX 814 ausleuchten muss, habe ich eine Adaption für die Atik 383 gebaut. Grundsätzlich sollte der Korrektor in der Lage sein bis 22 mm auszuleuchten. Laut Händler soll er sogar bis 30 mm „brauchbar“. Was immer das bedeutet. Auf jedem Fall sollte der KAF-8300 mit seinen 22mm Diagonale also gut verwendbar sein.

Da ich mit größeren Sensorem liebäugele, ist eine Beantwortung der Frage schon hilfreich, denn das Öffnungsverhältnis von f/2.8  würde ich bei den kleinen Pixeln schon gerne behalten.

Adaption einer Atik 383 an den TS2Korr

Die Tabelle stellt die Abstände zusammen, die ich für die Test Aufnahmen am 10″ mit der Atik 383L+ und dem TS2Korr verwendet habe.

Pos.ElementWeg / mmTeleskopseitiger Anschluss
1Atik 38317,50M42i x 0,75
2EFW-222,00M54i x 0,75
3M54-T21,50M42i x 0,75
41 x Distanzring 0,1 mm0,10
5T2-OAG Adapter0,00M54i x 0,75
6TSOAG911,20
71/3 Dicke Filter-0,66
8Kameraadapter15,00M48i x 0,75
91 x Distanzring 0,2 mm0,20
101 x Distanzring 0,1 mm0,10
1 x M68 Distanzring 0,3 mm0,00
Summe66,94
TS2Korr66,85M68a x 1
links der T2-Distantzring Pos.4, Mitte: Kameraadapter Pos.8, rechts die beiden M48-Distanzringe Pos.9 und Pos.10.

Die Abbildung zeigt den Adapter und die erforderlichen Distanzringe (Zeichnung). Für die Tests habe ich den Adapter nicht schwarz eloxiert oder gefärbt. Das ich auf der Testaufnahme gar keine Hinweise darauf gefunden habe, hätte ich nicht erwartet.

Test KAF-8300 mit TS2Korr

Auswertung des Testfotos

LRGB Summenbild, Atik 383 mit TS2Korr, 30/10/10/10 x 2min, 2h gesamt.

Die Aufnahme vom 13.05.23 ist incl. der Flats technisch gelungen. Eine Bewertung ist möglich. Auch das Ergebnis darf als gelungen betrachtet werden. Oben links und unten rechts sind leichte Verzeichnungen zu erkennen. Das deutet auf eine leichte Verkippung hin.

Ergebnis des Aberration PI Inspector angewendet auf das Summenbild.
Ergebnis des Aberration PI Inspector angewendet auf ein einzelnes Luminanzframe.

 

Master Luminanz-Flat.

Die gemessene Ausleuchtung des Masterflats ist in den folgenden Abbildungen dargestellt. Das Flat zeigt unten rechts eine besonders schlechte Ausleuchtung (unter 50%). Sonst ist die Ausleuchtung auch in den Ecken noch bei 60% und damit verkraftbar. 50% Ausleuchtung entspricht dem Verlust von etwa einer dreiviertel Größenklasse, das ist zwar schon deutlich, aber das es nur in den äußersten Ecken auftritt, dürfte das in der Praxis kein Problem darstellen. Natürlich müssen Flats angefertigt werden.

Ausleuchtung entlang der Senkrechten durch die Bildmitte.
Ausleuchtung entlang der Waagerechten durch die Bildmitte.
Ausleuchtung von links unten nach rechts oben.
Ausleuchtung von links oben nach rechts unten.

Ergebnis

Meine Zusammenfassung der Test ergibt sich so:

  1. Der Korrektor ist in der Lage den KAF so auszuleuchten, dass es meinen Ansprüchen genügt.
  2. Die Korrektur ist dabei gut.
  3. Die Ausleuchtung in den Ecken ist dabei grenzwertig.
  4. Der TSOAG9 ist nicht stabil genug. Die Kamera lässt sich mit sehr wenig Kraft leicht kippen. Vermutlich erklärt das die Verkippung. Ursache ist die Klemmung des Ringschwalbenschwanzes. Wenn der Korrektor mit einer schwereren Kamera eingesetzt wird, muss hier etwas Solideres Verwendung finden.