Test QHY 268 am TSWynne68

Einleitung

Hier habe ich meine Inbetriebnahme der QHY268M-PH am TSWynne68 dokumentiert. Dabei wird auch der Einfluss der Justage auf das fertige Bild deutlich.

Schlecht justiertes Set-Up – 12.08.2023

Erste Inbetriebnahme der QHY268M-PH am Teleskop am 12.08.2023. Folgende Fehler wurden dabei vermutlich gemacht:

  1. Der OAZ wurde nach der Justage des Newtons mit dem „Barlowed Laser“ nochmals um ca. 30° gedreht.
  2. Der Abstand der Chips war um ca. 0,5mm zu kurz. Der Grund dafür war eine falsche bzw. missverständliche Angabe der Dicke des Filterrades. Statt der echten Dicke von 17,0 mm hat QHY 17,5 mm Weg angegeben.

Abbildung 1: Image Inspection einer kalibrierten 8 min Luminanz mit ASTAP.

Abbildung 2: Zugehöriger FWHMEccentricity-Plot.

Abbildung 3: Output des Aberration Inspector.

Pos. Element Weg / mm Teleskopseitiger Anschluss
1 QHY268M PH 12,50
2 QHY CFW3-M-US 17,00
3 Distanzstück 10,00
4 QHY OAG-M 10,00
6 1/3 Dicke Filter -0,66
7 QHY M48 Anschluss 5,00 M48i x 0,75
8 Adapter 15,10 M68i x 1
9
10
Summe 68,94
TSWynne68 69,50 M68a x 1
Delta -0,56

Table 1: Aufbau des Light-Trains am 12.08.2023.

Besser justiertes Set-Up – 13.08.2023

Vor den Testaufnahmen am 13.08.2023 wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  1. Erhöhung des Chipabstandes um 0,5mm durch Einfügen von Passscheiben.
  2. Verbesserung der Ausrichtung des OAZ auf die optische Achse des Newtons. Das hat nicht ausreichend funktioniert. Die Ursache ist mir nicht klar.
  3. Die Justage des Newton erfolgte mit dem OAZ in der Rotationsposition, die auch bei der späteren Aufnahme verwendet wurde.

Abbildung 4: Image Inspection einer unkalibrierten 8 min Luminanz mit ASTAP.

Beim Vergleich von Abbildung 1 und Abbildung 4 ist zu erkennen:

  1. Die Verkippung ist lt. ASTAP deutlich geringer beim neuen Set-Up.
  2. Die Verzeichnung ist insgesamt deutlich weniger geworden. Das liegt vermutlich an dem besseren Abstand.
  3. Die grundsätzliche Form des „ASTAP-Verzeichnungsdreiecks“ ist ähnlich geblieben.

Nun habe ich zwar das Set-Up einschließlich Filterrad komplett zerlegt, aber Fehler sind mir keine aufgefallen. Woher soll also diese Verringerung der Verkippung kommen? Ich vermute, dass die Verbesserung ausschließlich auf den vergrößerten Abstand zurückzuführen ist und dass deswegen eine leichte Verkippung weniger Auswirkungen zeigt.

Bei diesem Test wurde ein Aufbau gemäß Table 2 verwendet.

Abbildung 5: Zugehöriger FWHMEccentricity-Plot.

Abbildung 6 :Output des Aberration Inspector.

Pos. Element Weg / mm Teleskopseitiger Anschluss
1 QHY268M PH 12,50
2 QHY CFW3-M-US 17,00
3 Distanzstück 10,00
4 QHY OAG-M 10,00
6 1/3 Dicke Filter -0,66
7 QHY M48 Anschluss 5,00 M48i x 0,75
8 Adapter 15,10 M68i x 1
9 2 x Passscheibe 0,2 mm 0,40
10 1 x Passscheibe 0,1 mm 0,10
Summe 69,44
TSWynne68 69,50 M68a x 1
Delta -0,06

Table 2: Aufbau des Light-Trains am 13.08.2023.

Schlussfolgerungen Stand 14.08.23 – weitere Maßnahmen

  1. Bestimmen der Chip-Verkippung der QHY268 mit der hergestellten Justageanordnung.
  2. Bei anderen Anordnung mit TSWynne68 habe ich auch Abstände bis zu 69,9 mm bei Vollformat eigesetzt. Daraus ist zu schließen, dass unter Umständen eine geringe weitere Vergrößerung des Abstandes zu einer Verbesserung führen könnte. Das ist als nächstes zu prüfen.
  3. Erst wenn eine weitere Erhöhung des Abstandes keine Verbesserung mehr bringt und die Verkippung störend bleibt, ist diese ggf. zu justieren.

Test am 19.08.2023

In der Zwischenzeit wurde der OAZ zentriert. Dazu wurde der CRL2.5 auf dem Teilgerät montiert und das Auszugsrohr so justiert, dass bei Rotation des Auszuges keine Bewegung des Laserpunktes in ca. 6m Entfernung erkennbar wurde. Ich habe es versäumte eine Probe des Rundlauffehlers im Futter vorzunehmen. Am Teleskop schien der durch Rotation des OAZ entstehende Justagefehler aber kleiner zu sein, als vor dieser Maßnahme.

Diese Tests wurden im High Gain Mode 2 CMS (#5) angefertigt. Der Abstand war dabei durch insgesamt 0,9mm vergrößert. Siehe Table 2

Abbildung 7: Image Inspection einer unkalibrierten 2 min Luminanz mit ASTAP.

Bzgl. Abbildung 8 ist zu beobachten, dass die einzelnen Frames eine sehr hohe Variabilität hinsichtlich des ermittelten Tilts ergeben. Ein Zusammenhang mit dem Meridianflip ist nicht erkennbar. Insofern ist die Aussage dieser Analyse in Frage zu stellen.

Abbildung 8: Zugehöriger FWHMEccentricity-Plot.

Abbildung 9: Output des Aberration Inspector.

Pos. Element Weg / mm Teleskopseitiger Anschluss
1 QHY268M PH 12,50
2 QHY CFW3-M-US 17,00
3 Distanzstück 10,00
4 QHY OAG-M 10,00
6 1/3 Dicke Filter -0,66
7 QHY M48 Anschluss 5,00 M48i x 0,75
8 Adapter 15,10 M68i x 1
9 4 x Passscheibe 0,2 mm 0,80
10 1 x Passscheibe 0,1 mm 0,10
Summe 69,84
TSWynne68 69,50 M68a x 1
Delta 0,34

Table 3: Aufbau des Light-Trains am 19.08.2023.

Schlussfolgerungen Stand 19.08.23 – weitere Maßnahmen

Nächstes Mal mit 3×0.2mm Passcheiben gemäß Table 4.

Pos. Element Weg / mm Teleskopseitiger Anschluss
1 QHY268M PH 12,50
2 QHY CFW3-M-US 17,00
3 Distanzstück 10,00
4 QHY OAG-M 10,00
6 1/3 Dicke Filter -0,66
7 QHY M48 Anschluss 5,00 M48i x 0,75
8 Adapter 15,10 M68i x 1
9 3 x Passscheibe 0,2 mm 0,60
10
Summe 69,54
TSWynne68 69,50 M68a x 1
Delta 0,04

Table 4: Aufbau des Light-Trains, Planung.

Test 08.01.24

Trotz dieser Dokumentationen wurde dieser Teste mit der Konfiguration nach Table 5 durchgeführt. Das Ergebnis ist dennoch recht gut. Ohne Risiko kann trotzdem die Standardkonfiguration nach Table 4 gewählt werden. Große Unterschiede sind nicht zu erwarten.

Pos. Element Weg / mm Teleskopseitiger Anschluss
1 QHY268M PH 12,50
2 QHY CFW3-M-US 17,00
3 Distanzstück 10,00
4 QHY OAG-M 10,00
6 1/3 Dicke Filter -0,66
7 QHY M48 Anschluss 5,00 M48i x 0,75
8 Adapter 15,10 M68i x 1
9 4 x Passscheibe 0,2 mm 0,80
10
Summe 69,74
TSWynne68 69,50 M68a x 1
Delta 0,04

Table 5: Aufbau des Light-Trains am 08.01.2024.

Abbildung 10: Image Inspection einer kalibrierten 2 min Luminanz mit ASTAP.

Abbildung 11: Output des Aberration Inspector.

Abbildung 12: Fertiges Bild der Testsession am 08.01.2024. LRGB 20/6/6/6 mal 2 min, Gain 26, Offset 20, #4.