Nachdem einige Hoffnungsträger – darunter auch C/2019 Y4 Atlas – im Frühjahr 2020 sich dann doch schlechter zeigten als erhofft, wurde der erst im März entdeckte Neowise sehr spektakulär. Als es am 11. Juli endlich auch im Norden klar wurde, unternahm ich einen Versuch mit einfachster Ausrüstung, also Kamera auf Stativ und ohne Nachführung. Per Fahrrad ging es raus zum Aussichtsturm am Hodenberger Deich. Das Bild oben zeigt das Ergebnis. Hier musste ich allerdings Sterne uns Komet getrennt stacken, da der Komet trotz der geringen scheinbaren Winkelgeschwindigkeit schon „verschmiert“ war.
Am 16.07.2020 entanden weitere Bilder. Diesmal auf dem Star Adventurer nachgeführt, aber ohne mein Zweiachsen-Guiding. Da ich ein Bild haben wollte, welches Neowise in Realation zu terrestrischen Objekten zeigt, wählte ich mein 80mm Mamiya Sekor C. Hier ist eine 8 Sekunden belichtete Einzelaufnahme dargestellt. Ich habe keine Flats oder Bias-Aufnahmen berücksichtigt. Ich habe lediglich ein paar Staubkörner auf den Chip weggestempelt und ein wenig entrauscht. Diese Aufnahme zeigt die Farbe des Himmels recht realistisch. Ebenso habe ich versucht bei der früheren Aufnahme vom 12.07. den Hintergrund realisch zu erhalten.
Bereits bei einer 30 s Einzelbelichtung deutete sich der Plasmaschweif an. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich versucht mehr davon einzufangen.
Die letzte Aufnahme der Abends – aufgenommen mit dem 200 mm EF-L – habe ich etwas anders bearbeitet. Sie setzt sich aus 20 x 15 s Belichtungen zusammen. Hier habe ich versucht alle Gradienten zu entfernen und den Himmelhintergrund neutral schwarz werden zu lassen. Zum Einen war die Zeit auch fortgeschrittener und der Himmel ähnelte schon mehr einem Nachthimmel. Zum Anderen zeigt sich so schon der Plasmaschweif ein wenig. Daher zeige ich hier diese Bearbeitung.