Meiner Ansicht nach kam hier nur eine Adaption der ASI6200MCpro mit einem Off Axis Guider in Frage. Mit meinem M68-OAG hatte ich schon gute Erfahrungen bzgl. des Selbstbaus gesammelt. Hier sollte zusätzlich noch die Prismenlage justierbar werden. Außerdem musste einen Filter zur Störlichtunterdrückung (z.B. UHC-S) untergebracht werden können. Da ich einen guten Eindruck vom Baader Universal Filter Changer hatte, entschied ich mich, meine Adaptionen der Vollformat ASI mit dem UFC zu kombinieren. Damit sich die optischen Wege durch den Einsatz eines 3 mm dicken Filters nicht verändern, sollte der UHC-S Filter ggf. gegen einen gleich dicken Klarglasfilter ausgetauscht werden.
Das Konzept der Kameraadaption
Der UFC kam bald nach der Bestellung ins Haus und überzeugte gleich mit seiner soliden Mechanik. Die Fa. Baader unterstützte mich sehr hilfsbereit und teilte mir die Maße der Ringschwalbe des UFC mit. Damit konnte ich geeignete Anbauteile herstellen, ohne lange „reverse engineering“ betreiben zu müssen. Inzwischen finden sich die Informationen auch im Blog auf der Baader Homepage. Den OAG habe ich in FreeCAD entworfen. Die FreeCAD Datei gibt es hier. Die Zeichnungen des Grundkörpers und des Turms sind verlinkt. Danach kann man eigene Anpassungen herstellen. In der folgenden Abbildung sind die zusammengebauten Einzelteile vor dem Eloxieren des Aluminiumteils abgebildet. Der Grundkörper des Turms besteht aus einer Messingwelle mit M12 x 1.0 Feingewinde. Diese habe ich brüniert und innen noch zusätzlich mattschwarz lackiert.
Der Aufbau
Die fertige Anordnung mit der Kamera enthält auf den hier dargestellten Bildern noch einen Messinganschlus mit C-Mount Gewinde für die Guidingkamera. Das ist so perfekt für die Lodestar mit ihrem CS-Anschluss. Inzwischen habe ich diese aber verkauft und deswegen einen neuen Anschluss mit M28.5 x 0.5 Filtergewinde aus Aluminium hergestellt. Den habe ich tiefschwarz eloxiert. Damit kann man die aktuellen ASI Guider direkt anschrauben. Bei dieser Konstruktion dreht sich zwar das Bildfeld des Guiders, wenn man diesen fokussiert. Das macht man aber nur einmal, und dann muss man da ja nicht wieder dran. Daher reicht mit diese einfache, aber grundsolide Fokussierung aus. Wenn der Guider mit der Rändelmutter gekontert ist, bewegt sich garantiert nichts mehr. Das Prisma ist in seiner Position verstellbar. An meinem Teleskop lässt sich auch beim Vollformat leicht eine Postion finden, die keine Abschattung verursacht und trotzdem noch „ordentliche“ Sterne zum Guiding liefert.
Abstände am TSWynne68
TS gibt für den TSWynne68 bei 1000 mm Brennweite einen erforderlichen Backfokus von 69,5 mm an. Das schien sich durch meine Voruntersuchungen mit der 5D zu bestätigen. Die von mir realisierten Abstände sind in der Tabelle zusammengestellt. Das erste mit diesem Aufbau erzeugte Foto der ASI6200MCpro am Newton betätigt meinen Ansatz.
Pos. | Element | optischer Weg / mm | Teleskopseitiger Anschluss |
1 | ASI6200MCpro | 17,50 | M54i x 0,75 |
2 | Baader UFC M54 Adapter | 2,00 | S70 |
3 | 1/3 der Dicke vom 3mm UHC-S Filter | -1,00 | |
4 | Baader UFC Verlängerung | 15,00 | S70 |
5 | S70-M68-OAG | 23,00 | M68i x 1,0 |
Summe: | 69,50 | ||
6 | TSWynn68 @ 1000mm | 69,50 | M68a x 1,0 |